The Dr Elisabeth Finckh Institute is a Kathmandu based institute. It has been established in the late 1990s for the preservation and archiving of Dr Finckh's Tibetological research. In her research she focussed on Tibetan Medicine and has published several books and articles on this subject.
These photographs were taken in 1962 in Dalhousie, India, and show some of the Lamas at the Young Lamas' Home School Dalhousie. Dr. Elisabeth Finckh visited Dalhousie during her tour to India.
The Bibliography of Dr Elisabeth Finckh [source: Juergen Aschoff]
[583] Finckh, Elisabeth (1912-1993): Die kosmologischen Beziehungen zwischen Wundergefäßen und Jahreszeiten. Deutsche Zeitschrift für Akupunktur (Heidelberg) Nr. 11-12 (1955), pp. 120-124. In der asiatischen Welt wird der Einfluß der Jahreszeiten viel mehr beachtet als bei uns. Man mißt der Tatsache größere Bedeutung bei, daß durch atmosphärische und klimatische Veränderungen, wie sie mit dem Wechsel der Jahreszeiten einhergehen, Krankheiten entstehen können. So gibt es bestimmte Regeln, die man im Hinblick auf die Jahreszeiten beachten muß. Nach der tibetischen Lehre - ich halte mich an Badmajeff - wirken in der Zelle, die als Mikrokosmos von denselben Kräften gelenkt wird wie der Makrokosmos, fünf Grundelemente: Raum - Wärme - Luft - Erde - Wasser. Das ist eine ähnliche Fünfer-Einteilung, wie wir sie bei den fünf Elementen kennen: Feuer - Erde - Metall- Wasser- Holz. Die Physiologie der Zelle wird von drei Faktoren beeinflußt. Sie heißen: Chi, Shara und Badahan. Das Leben in der Zelle wird geboren, wenn Chi, Shara und Badahan dort ihre Funktionen übernommen haben, nachdem durch die 5 Grundelemente, auf die hinwiederum Energien des Weltalls eingewirkt haben, eine Zelle gebildet wurde. In ihr nehmen sie selbst die Gestalt der Faktoren Chi, Shara und Badahan an. Wenn diese im Gleichgewicht sind, ist Gesundheit da. Ist das Gleichgewicht gestört, entsteht Krankheit. Es soll jetzt versucht werden, zunächst die physiologischen Funktionen dieser drei Faktoren zu beschreiben. Dann wird es wichtig sein zu sehen, welches die charakteristischen Merkmale der einzelnen Jahreszeiten sind. Aus diesem Erkennen wird sich der Zusammenhang zwischen den vier Jahreszeiten und den vier Wundergefäß-Paaren ergeben.
[584] Finckh, Elisabeth: Ein Erfahrungsbericht über tibetische Medizin. In: Abendländische Therapie und Östliche Weisheit. Ein Erfahrungsbericht. Hrsg. Dr. Wilhelm Bitter, pp.118-122. Ernst Klett, Stuttgart 1968. "Ich möchte nun erklären, wie ich zu dem Studium tibetischer Medizin kam. Als Fachärztin für innere Medizin, auch ausgebildet in Neurologie, Psychiatrie und Tropenmedizin, also mit einer breiten Grundlage klinischer Fächer, kam ich über Homöopathie und Naturheilverfahren 1951 zur Akupunktur. Den Weg dorthin hatte ich gesucht, weil mich ein tiefes Unbehagen erfaßt hatte über die Möglichkeiten der sogenannten Schulmedizin. Seit 1951 also übe ich auschließ- lich diese asiatische Behandlungsweise in meiner Praxis aus. Nach meiner Vorstellung arbeitet man in der Schulmedizin sozusagen immer nur in einer Ebene, indem ausschließlich sympto- matisch das erkrankte Organ behandelt wird. Bei der Akupunktur konnte auch die zweite Ebene, die Psyche, immer mit erfaßt werden.- Es blieb mir nichts übrig: Ich entschloß mich, nach Asien zu den Tibetern zu fahren, um dort ihre Heilkunst zu prüfen und zu studieren. Der Dalai Lama vernahm meine Bitte, bei tibetischen Medizin-Lamas studieren zu dürfen. Zu meinem großen Erstaunen erhielt ich die Erlaubnis, am Hofe des Dalai Lama zu bleiben und in der Medizin-Schule zu studieren. Diese Erlaubnis war verbunden mit dem Versprechen des Dalai- Lama, daß auf seine Anweisung mir in der Medizin-Schule alles erklärt und gezeigt werden dürfe. Auch wurden mir Dolmetscher zur Verfügung gestellt. Ich war am Ziel meiner Wünsche angekommen! Für mein Studium stellte ich mir bestimmte Aufgaben: Unbeeinflußt von allem Wissen, von allen Büchern und theoretischen Vorstellungen wollte ich versuchen, die anatomischen und physiologischen Grundlagen der tibetischen Medizin zu finden. Die Lamas zeigten mir alle Tabellen, Bücher und Zeichnungen, die ich abschreiben, abzeichnen und fotografieren konnte. Mit den Lamas, die sehr freundlich und höflich waren, verband mich bald ein freund- schafltiches Verhältnis."
[585] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde. L'Acupuncture Physiologique - Physiologische Akupunktur (Lausanne) 1 (1971), pp. 31-35. I. Symposium International de Médecine Biologique, Lausanne, 29.- 31. Mai 1971.
[586] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde - Medizinhistorisches. L'Acupuncture- Physiologique (Lausanne) (1972), pp. ?? II. Symposium International de Médecine Biologique, Lausanne 4.-7. Mai 1972
[587] Finckh, Elisabeth: Grundlagen tibetischer Heilkunde. Nach dem Buche rGyud-bzhi. Band 1. (Schriftenreihe: Asiatische Heilkunde - Forschung und Praxis). Geleitwort: Seine Heiligkeit der Dalai Lama. Mit Blockdrucktexten in Faksimile und 1 Faltkarte. 114 S. Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft, Uelzen 1975. Als erste westliche Ärztin nahm die Autorin, Ärztin für Innere Medizin, Kontakt zu tibetischen Ärzten auf, die sie persönlich in das Standardwerk der tibetischen Heilkunde "rGyud-bzhi" einführten. In diesem vierteiligen Standardwerk der tibetischen Medizin werden in 156 Kapiteln systematisch Symptome, Diagnostik und Therapie dargestellt.- Die Medizinterminologie (Anatomie, Physiologie, Pathologie) wird von der Autorin im vorliegenden Band I aus dem tibe- tischen Text erarbeitet und das System der tibetischen Heilkunde dargestellt. Wie Peter Lin- degger (Rezension in Anthropos 1976) betont, gab es bislang "kein auf original tibetischen Quellen basierendes Werk zur Heilkunde der Tibeter: Es kann nämlich in der Tat Cyrill von Korvin-Krasinskis 'Tibetische Medizinphilosophie', ebenso umfänglich wie verwirrend speku- lativ, nicht im Ernst als verläßlich oder gar medizinisch klärend genommen werden".
[588] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde. Akupunktur: Theorie und Praxis (Uelzen) 3, Heft 3 (1975), pp. 145-151. Vortrag auf dem Intern. Kongreß für Akupunktur in Bad Homburg.- Zur Anwendbarkeit bei uns schreibt die Autorin: "Die tibetische Heilkunde ist nicht nur von hohem theoretischen Interesse, sondern auch mit Erfolg im Westen anwendbar. Allerdings ist die tibetische Heilkunde nicht irgendeine Technik, die man in Schnellkursen flink erlernen kann. Für die Ausübung der tibetischen Heilkunde gelten bestimmte Voraussetzungen: Kenntnis der Medizinterminologie, die aus den Texten zu entnehmen ist. Kenntnis des Systems der tibetischen Heilkunde, Kenntnis der Gesetze der Heilung, die sich aus den Texten ergeben, Kenntnis der Konstitutionstypen, die sich aus den Texten ergeben. Die tibetische Heilkunde stellt eine Konsti- tutionslehre dar, ohne deren Beachtung Diagnose und Behandlung überhaupt nicht möglich sind. Vor allem muß der religiöse Hintergrund, auf dem die tibetische Heilkunde gewachsen ist und mit dem sie eng verwoben ist, genau bekannt sein."
[589] Finckh, Elisabeth: Foundations of Tibetan Medicine. According to the Book rGyud-bzhi. Volume I. Translated from the German by Fredericka M. Houser. 104 p. Watkins, London & Dulverton 1978. Reedition 1980. Also Element Books U.K., 1990.- A survey of Tibetan Medicine. It contains chapters 6 and 3 of the rGyud-bzhi and a fold-out chart of the Tibetan Medicine tree.
[590] Finckh, Elisabeth: Tibetan Medicine - Theory and Practice. In: Tibetan Studies in Honour of Hugh Richardson. Proceedings of the International Seminar on Tibetan Studies, Oxford 1979. Eds Michael Aris and Aung San Suu Kyi, pp.103-110. Aris & Phillips, Warminster 1980. Also by Vikas Publ. House, New Delhi 1979.
[591] Finckh, Elisabeth: Theory and Practice of Tibetan Medicine. Tibetan Review (Delhi) XVI (1981), pp. 13-18. Adopted from previous entry i. e., "International Seminar on Tibetan Studies, Oxford 1979".- Due to special interest of many readers I quote Dr. Finckh's annotations on "Urinanalysis" and on "Questioning", i.e., anamnesis: "(a) Examination of Urine (Observation). [Trunk III.] I was able to study this method thoroughly both at the Medical School in Dharamsala and by observing itinerant doctors at work in other regions of the Himalayas. In addition, I had the opportunity of observing urinary examinations which a Tibetan doctor carried out on European patients when Yeshe Donden spent some time as a guest in my practice during his trip to Europe in 1970. The urinary examination was carried out on the basis of the three types of constitution. This diagnosis together with the two methods of examination described below was in fact very accurate. For this examination Tibetan doctors use a small clean bowl into which morning urine is poured and then stirred with a pale wooden stick. The examination of the urine takes quite a long time because the following characteristics must be studied: the formation of vapour, colour, smell, the formation of bubbles and sediment. Normal, healthy urine has definite characeristics corresponding to each of the three constitutional types. If these characteristics vary, then the illness diagnosed from the urine will be present.- (b) Anamnesis (Questioning). [Trunk V.] When compiling a case history, a Tibetan doctor is concerned with establishing the constitutional type of the patient because he needs to know this in order to choose the right therapy. Again, this method of examination demonstrates throughout the typical three-part division. First of all come questions of a general nature; then specifically pointed questions in order to establish and, to a certain extent narrow down the constitutional type of the patient concerned and the clinical picture present. All in all, 29 questions are posed with regard to: I: productive causes (slong rkyen) 3; II: conditions of illness (na lugs) 23; III: (habits in connection with) food (zas) 3; = 29."
[592] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde. In: Jahrbuch der Universität Düsseldorf 1980/1981, pp. 283-296. Düsseldorf 1981. Symposium der Universität Düsseldorf, Institut für Geschichte der Medizin. Gast-Vorlesung.
[593] Finckh, Elisabeth: Tibetan Medicine: Theory and Practice. American Journal of Chinese Medicine (Garden City, N.Y.) IX, 4 (1982), pp. 259-267. First published in 'Tibetan Studies in Honour of Hugh Richardson, Warminster 1980'.- "Tibetan Medicine must be carefully studied to unearth valuable medical insights. This complex system, which utilizes oral instruction, can have various applications to Western medicine once language barriers are overcome and a standard medical terminology is devised. Fundamental to this medical system is a three-part division oriented toward function. Diagnosis involves examination of urine, tongue and pulse together with questioning patients to determine their constitutional types. According to these types therapy is prescribed with strong emphasis on nutrition, behavior and herbal medicines."
[594] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde. In: Der Weg zum Dach der Welt. Hrsg. Claudius C. Müller, Walter Raunig, pp. 391-394. Pinguin-Verlag, Innsbruck 1982. "Die tibetischen Ärzte haben für ihre Heilkunde ein besonderes System entwickelt, das am Gleichnis eines Baumes dargestellt wird, der 3 Wurzeln, 9 Stämme, 47 Zweige und 224 Blätter hat. Das System ist vor allem deswegen so wichtig, weil es uns wie ein roter Faden durch die neun Disziplinen der Heilkunde führt. Außerdem lassen sich die Relationen der einzelnen Disziplinen zueinander ablesen: die Wurzel Diagnose nimmt mit 38 Blättern einen kleinen, die Wurzel Therapie mit 98 Blättern dagegen einen relativ großen Raum ein. Diese Zahlen spiegeln sich auch in der Praxis wider, d.h. es gibt wenig diagnostische, aber sehr viele therapeutische Methoden.- Heilung soll nicht durch symptomatische Behandlung eines Organes erfolgen, sondern durch die Wiederherstellung des gestörten Gleichgewichts. Es ist ein Merkmal der tibetischen Heilkunde, nicht an materiellen Substraten, sondern vorwiegend an Funktionen orientiert zu sein. Die Tibeter stellen sich die Organe nicht nur als echte Substrate vor, sondern auch als Reflektion ihrer Funktionen an der Körperoberfläche. Auf diese Weise sind Begriffe wie 'zwischenkörperliche Bereiche, Chakras, Lebensfeuer, Lebenskräfte' etc. zu erklären, die bei der Darstellung der Anatomie deutlich zum Ausdruck kommen. Diese Anschauung ermöglicht es, den Menschen mit seinen Organen in einer sehr subtilen und ganz direkten Verbindung mit dem Makrokosmos zu sehen. Da zwischen den 'Organen' der tibetischen Heilkunde und der westlichen Anatomie keine Identität besteht, dürfen wir unsere abendländischen Begriffe nicht auf diese asiatische Heilung übertragen."
[595] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde, im Westen anwendbar? Contributions on Tibetan language, history and culture. Proceedings of the Csoma de Körös symposium held at Velm- Vienna, Austria, 13-19 September 1981, ed. Ernst Steinkellner and H. Tauscher, vol. 1. (= Wiener Studien zur Tibetologie und Buddhismuskunde, 10). (1983), pp. 69-81.
[596] Finckh, Elisabeth: Tibetan Medicine - Constitutional Types. American Journal of Chinese Medicine (Garden City, N.Y.) 12 (1984), pp. 44-49. "Right at the start of research into Tibetan Medicine, it is vital to determine the medical terminology and the latter has to be taken from sources. The starting-point is the standard work of the Tibetan doctors, the book rGyud-bzhi = Four Tantras (abbreviated title). It is from the texts of this book that we learn that the basic principle of Tibetan medicine is a three-part division. The three humours are wind (rlung), bile (mkhris pa) and phlegm (bad kan). Some of the important characteristics of the three humours are to be found in the First Tantra of the rGyud-bzhi, in which the system of Tibetan medicine is also described: Chapter 3 (Root A): healthy organism, diseased organism. Chapter 4 (Root B): observation, palpation, questioning. Chapter 5 (Root C): nutrition, behaviour, medicines, treatments."
[597] Finckh, Elisabeth: Foundations of Tibetan Medicine according to the book rGyud-bzhi. Vol. II. Translated from the German by Fredericka M. Houser. 128 p. Robinson Books, London 1985. Reedition 1988 by Element Books, Longmead, Shaftesbury, Dorset.- A detailed academic study by a specialist in internal medicine who trained also in neurology and psychiatry. She wrote this book in close consultation with the Dalai Lama's personal physician. It is an analysis of two chapters of the "rGyud-bzhi", from which the system of Tibetan Medicine (and the first two sections of Tibetan medical science, the healthy and the diseased organisms with their terminology) can be explained.
[598] Finckh, Elisabeth: Grundlagen der tibetischen Heilkunde. Nach dem Buche rGyud-bzhi. Band 2. (Schriftenreihe: Asiatische Heilkunde - Forschung und Praxis). Mit 17 Abb., 128 S. Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft, Uelzen 1985. In Band 1 (1975) wurde das schwierige Unterfangen begonnen, eine aus dem Originaltext abgeleitete Medizinterminologie mit Hilfe tibetischer Ärzte und erfahrener Tibetologen zu erarbeiten. Das Anliegen des 2. Bandes ist es, die Medizinterminologie zu erweitern. Zunächst wurden die Wurzeln "Gesunder und kranker Organismus" erarbeitet, jetzt steht die Analyse der beiden anderen Wurzeln "Diagnose und Therapie" im Vordergrund. Das Werk vermittelt zudem einen wichtigen Aspekt der Lehrmethoden der Tibeter, nämlich den intensiven Kontakt zwischen Lehrer und Schüler, denn niemand wird ein tibetisches Medizinbuch verstehen können ohne langjährige Erläuterungen von praktizierenden Ärzten; die Texte selbst sind viel zu knapp und ohne Kommentar unverständlich.
[599] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde. Akupunktur: Theorie und Praxis (Uelzen) 1 (1985), pp. 23-30. Grundelement der tibetischen Heilkunde ist das Prinzip der Drei-Teilung, wie die Zwei-Teilung (das Yin-Yang-Prinzip) das der chinesischen Heilkunde ist. Wenn die drei "Prinzipien" oder "Humores": Wind (rlung), Galle (mkhris pa) und Schleim (bad kan) im Gleichgewicht sind, besteht Gesundheit. Wenn aber durch bestimmte Ursachen die drei "Prinzipien" in Unordnung geraten, tritt Krankheit auf. Heilung erfolgt durch die Wiederherstellung des gestörten Gleichgewichts, und nicht durch die symptomatische Behandlung eines Organes.
[600] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde. 4 abb. Tibet-Forum (Bonn) 4, Nr. 2 (1985), pp. 3-6.
[601] Finckh, Elisabeth: Studies in Tibetan Medicine. Illustrated. 78 p. Snow Lion Publications, Ithaca/New York 1988. This scholarly collection of papers on specialized topics in Tibetan Medicine deals with various aspects of the medical system, including comparisons with the Chinese system. Contents: Tibetan Medicine: Theory and Practice; The System of Tibetan Medicine; Notes on sphygmology (=pulsology); Characteristics of Pharmacology; Constitutional Types.
[602] Finckh, Elisabeth: Über tibetische Pharmakologie: Geschmack (ro) und Wirkung (nus pa) der Arzneien. In: Studia Tibetica, Band II, pp. 163-169. Kommission für Zentralasiatische Studien, Bayerische Akademie der Wissenschaften, München 1988.
[603] Finckh, Elisabeth: Der tibetische Medizin-Baum. In: Inner Asian and Tibetan Studies. Papers read at the Bicentenary Csoma de Körös Symposium Visegrád 1984. Acta Orientalia Academiae Scientiarum Hungaricae (Budapest) 43 (2-3) (1989), pp. 305-323. Diese Arbeit ist eine Zusammenstellung aus mehreren Büchern der Autorin: 'Grundlagen tibetischer Heilkunde', Band 1, ML-Verlag Uelzen 1975, und 'Foundations of Tibetan Medicine', Vol. 1, Watkins Publishing, London/Dulverton 1978, Vol. 2, 1985. Das gesamte System der tibetischen Medizin wird vorgestellt; die Darstellungen sind verkürzt und verbessert.
[604] Finckh, Elisabeth: Der tibetische Medizin-Baum. Texte und Illustrationen. Mit 31 (davon 6 farb.) Abb., 93 S. Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft, Uelzen 1990. Die Tibeter haben für ihre Heilkunde ein eigenes System entworfen, das mit Texten, vor allem aber mit Illustrationen, anschaulich dargestellt wird. Der tibetische 'Medizin-Baum' hat drei Wurzeln. Die Anatomie (Wurzel A) zeigt abweichend von der westlichen Medizin die enge Verknüpfung des grobstofflichen Körpers mit feinstofflichen 'Substraten'. Es folgen die Pulsdiagnose (Wurzel B) und die Moxibustion (Wurzel C).
[605] Finckh, Elisabeth: Tibetische Heilkunde. In: Dokumentation der besonderen Therapie- richtungen und natürlichen Heilweisen in Europa (Hrsg. Zentrum zur Dokumentation für Naturheilverfahren e.V.; FFB; Forschungsinstitut Freie Berufe). Band 1: Ganzheitliche Medi- zinsysteme. Halbbd. 2. Weitere Medizinsysteme, pp.1053-1068. VGM-Verlag, Lüneburg 1991. "Die tibetische Heilkunde kann auf eine lange Tradition zurückblicken und hat trotz vieler Einflüsse schließlich ihr Eigengepräge gewonnen, obwohl eine starke Beeinflussung durch indische und chinesische Medizin stattgefunden hatte. Ihre Blütezeit hatte die tibetische Heilkunde bereits im 8. Jahrhundert n. Chr. Damals pilgerten tibetische Ärzte und Übersetzer in die Nachbarländer, vor allem nach Indien. Die rege Übersetzertätigkeit betraf auch die medizinische Literatur. So besaß Tibet, das Land der Bücher, auch sehr viele Medizinbücher. Diese mußten auswendig gelernt werden, es war auch Sitte, daß die Lehrer ihr Wissen mündlich an die Schüler weitergaben. Die großen Medizinschulen lCags po ri (Eisenberg) und sMan rtsis khan in der Nähe der Hauptstadt Lhasa waren die Hochburgen der Lehre. Im Mittelpunkt des Studiums stand das Buch rGyud-bzhi = 'Vier Tantras'. Dieses Buch spielt eine merkwürdige Rolle: es ist nicht in das sogenannte kanonische Schrifttum aufgenommen und Herkunft und Autorschaft sind nicht gänzlich geklärt. Die Texte dieses Buches bleiben ohne Kommentare unverständlich. Der Regent Sans rgyas rgya mcho (1653 bis 1705) hat in seinem Buche Vaidurya sngon po alle vier Teile der rGyud-bzhi kommentiert."
[606] Finckh, Elisabeth: Tibetische Medizin. Eine Einführung. Salix. Zeitschrift für Ethnomedizin (Würzburg) 7 (1) (1991), pp. 7-43. Wegen der übersichtlichen Auflistung übernehme ich aus der eindrucksvollen und klaren Übersichtsarbeit die folgende Zusammenstellung: "Die folgenden Autoren muß man zur Kenntnis nehmen, weil nahezu alle sich mit dem Buche rGyud-bzhi befassen, welches nicht in das kanonische Schrifttum aufgenommen worden ist. 1. Candranandana schrieb bereits im Jahre 750 einen wichtigen Kommentar zu dem Werk Astangahrdayasamhita des indischen Arztes Vagbhata. 2. Vairocana soll einer der sieben Mönche gewesen sein, der in bSam yas ordiniert wurde. Er wurde später ein großer Übersetzer und soll Candranandana getroffen haben, der ihm die rGyud-bzhi mit der Weisung übergeben haben soll, das Buch König Khri sron lde btsan in bSam yas zu überreichen. 3. Yuthog pa, der Ältere [vide dort] soll 125 Jahre alt geworden sein und wird als der berühmteste Arzt seiner Zeit bezeichnet. Er war Leibarzt des Königs Khri sron lde btsan (755- 797) und hatte die [im Artikel zuvor] oben beschriebene Debatte geleitet; er lebte im 8. Jahrhundert, also zur Blütezeit der Heilkunde. 4. Yuthog pa, der Jüngere [1112-1203, vide dort] lebte im 12. Jahrhundert, besuchte Indien und nahm eine Neubearbeitung der rGyud-bzhi vor. 5. Rin chen bzan po (958-1055) ist der berühmteste Übersetzer. Er hielt sich sieben Jahre in Kaschmir auf, machte drei Reisen nach Indien und wurde mit 49 Jahren ordiniert. Dieser Gelehrte übersetzte zusammen mit dem Inder Jarandhara vermutlich zwischen 1012 und 1015 das oben erwähnte Werk des Vagbhata. Dieses Werk wurde in den Tanjur aufgenommen. 6. Bu ston (1290-1364), der im Kloster Za lu lebte, ordnete das gesamte dogmatische Schrifttum und gab dem Tanjur und dem Kanjur die heutige Gestalt. Bu ston führte auch eine einheitliche Grammatik ein und verfaßte das hochgeschätzte Buch: 'Geschichte des Buddhismus'. Von dieser Zeit an tritt das Schrifttum aus den Bereichen der Legende in die historische Realität. 7. Chos kyi chod zer übersetzte zu Beginn des 14. Jahrhunderts die rGyud-bzhi in die mongolische Sprache. 8. Der Regent Sangye Gyamtso [= Sangs rgyas rgya mtsho, 1653-1705, vide dort] ist Autor der wichtigsten Kommentare der rGyud-bzhi und verfaßte mehrere andere sehr bedeutende Bücher. 9. Deumar Tendzin Phun-tshogs [1672- ??, vide dort] lebte um 1700 und schrieb mehrere sehr geschätzte Bücher, unter anderem die drei wichtigsten Pharmakologiebücher, die im Kloster sDe dge gedruckt wurden; die Blockdrucke dieses Klosters gelten als besonders zuverlässig. 10. Jam dpal rdo rje war ein mongolischer Arzt, der im 19. Jahrhundert wirkte. Mit der Reproduktion seines Werkes steht uns ein wertvolles Buch zur Verfügung. 11. mKyen rab nor bu (1883-1962) gründete die Medizinschule sMan rtsis khan, ist der Verfasser mehrerer Bücher und der Lehrer von Dr. Yeshe Donden, der 1961 in Dharamsala die 'Tibetan Medical School' aufbaute."
[607] Finckh, Elisabeth: Practice of Tibetan Medicine: Notes on Moxibustion (me btsa'). With 6 figs. In: Tibetan Studies, Proceedings of the 5th Seminar of the International Association of Tibetan Studies, Narita 1989. Edited by Ihara Shoren and Yamaguchi Zuiho. pp.443-450. Naritasan Shinshoji, Narita 1992. Some interesting remarks are quoted in detail: "Moxa-points (me dmigs): There are two kinds of points: 1. Points indicated by the disease (painful points): The pains are diminished when pressure is applied. The impression of the fingertip of the doctor remains. 2. Points that the doctor must seek (specific points). These are the points of the solid organs (don), the hollow organs (snod) and the specific 'body points'. Tibetan doctors know 72 specific points which are precisely located anatomically and have specific indications. I should like to mention the points on the vertebral column because (a) a comparison with the Chinese acupuncture-points is interesting and (b) I discovered some important facts: I): All Tibetan moxa-points correspond to the solid (don) and hollow (snod) organs. The sequence is as follows: lungs, heart, liver, gallbladder, spleen, stomach, kidneys, large intestine, small intestine, urinary bladder. The comparison with the Chinese organs points out just the same sequence: the Tibetan points correspond to the so-called Chinese 'Shu'-points; the positions are along the course of the meridian 'urinary bladder' (vesica urinaria= VU= Pang Guang). II): The second discovery is as follows: There is a difference between the enumeration of the vertebrae: the first Tibetan point is the C 7 (cervical vertebra). The 'starting points' of the Tibetan points are: wind (rlung), bile (mkhris pa) and phlegm (bad kan)-points. III): The Tibetan point No. 6 = 'life-vein' (srog rtsa gsang) is related to the Chinese Xin Bao (pericardium-meridian) (VU 14=Jue Yin Shu) and corresponds to with D5. This is a very important point! The Tibetan symptoms are mental disorders . . .. Treating this point means influencing meditation and all psychic disorders. The following points correspond completely with the Chinese 'Shu'-points. IV): The next interesting discovery is the Tibetan point number 13, bsam se gsang. This point is related to the Chinese point San Jiao Shu= VU 22."
[608] Finckh, Elisabeth: Some Characteristics of Tibetan Pharmacology. In: Proceedings of the XXXII International Congress for Asian and North African Studies. Hamburg 25th-30th August 1986. Edited by Albrecht Wezler and Ernst Hammerschmidt. (ZDMG-Suppl. 9), p. 565 (only). Franz Steiner, Stuttgart 1992.
[609] Finckh, Elisabeth: Diagnosis and Therapy according to the rGyud-bzhi. In: Aspects of Classical Tibetan Medicine. Bulletin of Tibetology (Gangtok/Sikkim) Special volume (1993), pp. 17-35. "The starting point is the standard work of Tibetan doctors, the rGyud-bzhi. From the texts of this book we learn that the basic principle of Tibetan Medicine is the three-part division. The three 'humours' are wind (rlun), bile (mKhris-pa) and phlegm (bad-kan). Some of the important characteristics of these three 'humours' are to be found in part 1 of the rGyud-bzhi, the Root Tantra, in which the system is described as a tree with : 3 roots, 9 trunks, 47 branches and 224 leaves. The intention of this paper is to present the terms of the roots 'diagnosis' and 'therapy' - (Roots B and C) - derived from the texts of the rGyud-bzhi (180 terms = 2 roots, 7 trunks, 35 branches and 136 leaves). It follows that the three 'humours' are recognized through diagnostic methods as types to which specific kinds of treatments are assigned, so that one can speak of a doctrine of constitution. The description of the types is not an integral part of the subject of this paper : only in order to add more colour to the description of the three 'humours', mention is made of characteristics which are found in the second part of the rGyud-bzhi, the Explanatory Tantra, a commentary on the statements made in part one. The following typology is drawn from Chapter 6 ('Nature and Temper') and Chapter 9 ('Conditions which give rise to Diseases') of the Explanatory Tantra. Perhaps you can observe very carefully all the characteristics to find out your type and to see if Tibetan types correspond to the Western ones."
[610] Finckh, Elisabeth: Behaviour - An Important Part of Tibetan Medicine In: Tibetan Studies. Proceedings of the 6th Seminar of the International Association for Tibetan Studies, Fagernes 1992. Edited by Per Kvaerne (2 vols). vol I, pp. 241-246 . The Institute for Comparative Research in Human Culture, Oslo 1994. "A relatively large proportion of the Tibetans' four-part medical work, the 'Four Tantras' (rGyud bzhi) is devoted to behaviour (spyod lam). There is a general description in Part 1 of the 'Four Tantras', the Root Tantra, in which the system of Tibetan medicine is presented. The principle of Tibetan medicine is the tripartite division into wind (rlun), bile (mkhris pa) and phlegm (bad kan). The passages mentioned here display the typical characteristics of these three 'types': 1. The wind type - keep agreeable company; take a warm place. 2. The bile type - sit calmly; have a cool place. 3. The phlegm type - take an energetic walk; have a warm place. Detailed information on behaviour is given in Part 2 of the 'Four Tantras', the Explanatory Tantra: I. Daily behaviour (Part 2, Ch. 13). II. Seasonal behaviour (Part 2, Ch. 14). III. Occasional behaviour (Part 2, Ch. 15). The first two chapters will be briefly outlined here. We are particularly interested in the main part of this work, Ch. 15, which deals with 'occasional behaviour'. That is because this includes some aspects which are particularly valuable for our western medicine."